Lehrerin Elisabeth Pleus
40Jahre Lehrerin davon 25Jahre in Haselünne
geb. am 27.08.1883 in Haselünne
gst. am 09.01.1963 in Haselünne
Der Beruf der Lehrerin gehört wohl auch zu den ältesten überhaupt.
In der Schulchronik wird erstmals 1297 eine Schule für Haselünne erwähnt.
Um 1658 wurde neben der Kirche eine Mädchenschule gebaut, in der auch die Lehrerin und ihre Gehilfin wohnte. Um das Jahr 1694 ist durch die landesherrliche Regierung der Schulzwang eingeführt worden.
Unterrichtet wurde: Religion, Gesang, Lesen und Schreiben. Später kamen Nähen und Schulwerken dazu. Soll heißen Spinnen und Stricken.
1893 waren im Kloster 2 weltliche Lehrerinnen angestellt.
Da war die Lehrerin von der hier die Rede sein soll 10 Jahre alt, Elisabeth Pleus.
Sie ist eine Tochter unserer Vaterstadt Haselünne. Schon ihre Eltern waren Haselünner. Der Großvater betrieb eine Wagenbauerrei, hauptsächlich baute er Pferdekutschen. Sie wohnten am Markt. Heute ist dort das Geschäft Stevens.
Frl. Pleus besuchte die Ursulinen-Schule Im Kloster.
Die Klosterschule bildete ab 1900 vorläufig auch Lehrerinnen aus. 1904 gab der Preußische Kultusminister durch Erlass, die Genehmigung, pädagogische Kurse abzuhalten, zur Vorbereitung junger Mädchen auf das Lehramt. Diese Ausbildung dauerte 4 Jahre. Es mußte aber eine weltliche Oberaufsicht sein. Diese hat der spätere Bischof von Osnabrück Dr. Wilhelm Berning übernommen, der zu dieser Zeit Oberlehrer am Gymnasium in Meppen war
Frl. Pleus ging nach erfolgreichem Abschluß zunächst nach Gevelberg.
In Haselünne hat sie an der Volksschule 25 Jahre unterichtet. Sie war eine liebenswerte, ruhige, geduldige Lehrerin und gab häufig unentgeldlich Nachhilfestunden.
Mit großem sozialen Engagement finanzierte sie das Studium eines späteren Priesters - Hans Stall - aus Bad Drieburg und unterstützte Bedürftige beider Beschaffung von Kommunionkleidung.
Sie war auch den Nonnen im Ursulinen-Kloster behilflich, besonders bei der Vertreibung der Nonnen als diese durch die Nazis (Gestapo) aus dem Kloster fliehen mußten, als diese dort ihre Schule (Napola) eingerichtet haben.
Frau Pleus wird vielen älteren Bürgern der Stadt noch in guter Erinnerung sein.
Verfasserin :Rita Riedel
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